Derzeit arbeite ich hauptsächlich am Ostschweizer Kinderspital St. Gallen in der Abteilung Kinder- und Jugendchirurgie (CA Dr. med. Thomas Krebs) und leite dort die Spezialsprechstunde für Thoraxwanddeformitäten. Ausserdem biete ich weiterhin Sprechstunden in der Schmerzklinik in Basel an.
Die Methode an sich wurde bereits vor mehr als 100 Jahren beschrieben und im Jahr 2002 von Herrn Eckart Klobe aus Mannheim wieder aufgegriffen. Die Saugglocke wird direkt auf den Brustkorb aufgelegt. Mittels Handpumpe wird ein Vakuum von ca. 15% unter Atmosphärendruck erzeugt. Die tägliche Anwendungsdauer sollte bei mindestens zweimal 20-30 Minuten liegen, kann aber individuell bis zu mehreren Stunden täglich gesteigert werden. Unter Berücksichtigung des individuellen Patientenalters stehen derzeit drei verschiedene Grössen zur Verfügung, zusätzlich ein Model für adoleszente und erwachsene Patientinnen sowie ein Model mittlerer Grösse mit besonderer Wandstärke. Im Rahmen eines ersten Sprechstundenbesuches wird das Verfahren an sich gezeigt und dabei letztendlich das für den jeweiligen Patienten optimale Model ausgewählt. Die Anleitung zur korrekten Anwendung der Saugglocke erfolgt in meiner Sprechstunde. Nachfolgend soll die Anwendung aber in Eigenregie durch die Patienten selbst durchgeführt werden. Bei Patienten unter 10 Jahren empfehle ich, den Gebrauch der Saugglocke generell unter Aufsicht eines Elternteils bzw. Erziehungsberechtigten durchzuführen.
Die konservative (nicht-operative) Behandlung beruht auf der Tatsache, dass der Brustkorb durch Druck von aussen verformbar ist. Gerade bei jungen Patienten mit noch elastischem Brustkorb liefert die konservative Behandlung durch Kompression gute kosmetische Ergebnisse. Dem Patienten wird hiermit eine schmerzhafte Operation erspart.
Die Behandlung kann mit einer herkömmlichen, durch einen Orthopädietechniker nach Mass angefertigten Kompressions-orthese erfolgen.
Ich verwende bevorzugt ein dynamisches Kompressionssystem. Das System besteht aus mehreren Einzelteilen und wird individuell angepasst. Im Gegensatz zu herkömmlichen Orthesen lässt das dynamische Kompressionssystem eine seitliche Ausdehnung des Brustkorbes zu und erhöht dadurch den Tragekomfort erheblich. Mit einem digitalen Messgerät kann sowohl der Korrekturdruck als auch der Behandlungsdruck gemessen werden. Die Höhe des Korrekturdruckes ermöglicht eine Vorhersage bezüglich der zu erwartenden Behandlungsdauer. Der messbare Behandlungs-druck hilft, durch einen zu hohen Druck entstehende Druckstellen auf der Haut zu vermeiden, und zudem das System entsprechend dem Körperwachstum anzupassen.